Am Montag, den 3. September 2012 sind 195 Menschen aus dem Flüchtlings-Camp Shousha im Rahmen des Resettlement-Programmes nach Deutschland gekommen. Wir haben sie jetzt wieder besucht.
Am Montag, den 3. September 2012 sind 195 Menschen aus dem Flüchtlings-Camp Shousha im Rahmen des Resettlement-Programmes nach Deutschland gekommen. Wir haben sie jetzt wieder besucht. 7 Menschen kommen im Programm aus Shousha noch nach.
Resettlement ist neben freiwilliger Rückkehr, Asyl und Integration eine von drei dauerhaften Lösungen um Flüchtlinge zu unterstützen, sich ein neues Leben in Frieden und Würde aufzubauen. Der Begriff bezeichnet die dauerhafte Neuansiedlung besonders verletzlicher Flüchtlinge in einem zur Aufnahme bereiten Drittstaat, der ihnen vollen Flüchtlingsschutz gewährt und ihnen die Möglichkeit bietet, sich im Land zu integrieren.
Deutschland beteiligt sich in diesem Jahr das erste Mal an einem solchen Programm und wird in den nächsten drei Jahren insgesamt 900 Flüchtlinge aufnehmen, in jedem Jahr 300. in Diesem Jahr hat der UNHCR Deutschland aus dem Flüchtlingscamp Shousha 288 Menschen zur Aufnahme empfohlen, 202 Menschen wurden durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ausgesucht und genehmigt.
Anfang Juli besuchten wir auf einer Delegationsreise das Camp an der tunesisch-libyschen Grenze und bekamen die Möglichkeit 2 Familien intensiver kennenzulernen. Hier der Bericht von der Reise.
Jetzt sind diese Familien endlich, nach knapp einem Jahr in Zelten Mitten in der Wüste, in Deutschland angekommen und befinden sich gerade, bis Mitte September, in Friedland in einem Erstaufnahmelager bevor sie dann in verschiedene Städte nach dem Königsteiner-Schlüssel aufgeteilt werden sollen. Wir haben jetzt die Familien noch einmal besucht um uns einen Eindruck zu machen, was gerade mit Ihnen passiert, wie es ihnen geht und was demnächst auf sie zukommt.
Die Familien, die jetzt für knapp zwei Wochen in Friedland bleiben, leben gerade zu 5-6 Menschen pro Zimmer. In den Städten indenen sie danach kommen werden, bekommen sie, so wurde uns das berichtet, Wohnungen und Möbel. Die Menschen, die jetzt hierher gekommen sind, sind unglaublich froh endlich in Sicherheit zu sein, weg aus der Wüste, aus den Zelten, und freuen sich endlich wieder nach teils vielen Jahren ein normales Leben anfangen zu können.
Wir werden die Familien in regelmäßigen Abständen wieder treffen, die Tochter, mit der ich mich schon in Shousha angefreundet hatte, hat großes Interesse daran auch in die Grüne Jugend zu schnuppern um dort eventuell aktiv zu werden.
Die eine Familie wird nach München, die andere nach Nürnberg kommen.